Krankengymnastik

Allgemeine Krankengymnastik

Die allgemeine Krankengymnastik umfasst eine Vielzahl von Behandlungsmethoden und Techniken, die auf das gesamte Bewegungssystem des Körpers einwirken und in einer physiotherapeutischen Behandlung je nach Problematik und Befund des Patienten miteinander kombiniert werden. So gehört das passive Durchbewegen und die Lagerung eines gelähmten Patienten genauso dazu, wie das Vermitteln aktiver Übungen, die Mobilisierung eines Patienten nach einem Herzinfarkt oder die Gangschule nach der Implantation einer Hüftprothese oder einem Schlaganfall (Apoplex). 

 

Für das Funktionieren unseres Bewegungssystems ist das optimale Zusammenspiel von Muskulatur, Bindegewebe, Gelenk, Nerven- und Organsystem notwendig; wie bei einem Zahnrad greifen alle Systeme ineinander. Das bedeutet, dass die Störung eines dieser Systeme Auswirkungen auf andere Bereiche des Körpers haben kann z.B. kann ein durch eine Fußverletzung verändertes Gangbild Rückenschmerzen nach sich ziehen, ein „ blockiertes“ Rippengelenk kann Atemstörungen verursachen, ein Problem am Magen über die veränderte Körperhaltung Nackenbeschwerden auslösen.

Um die Auswahl der Behandlungstechniken und Übungen (=Behandlungsplan) treffen zu können, ist von daher neben der ärztlichen Diagnose eine ausführliche krankengymnastische Befunderhebung notwendig, um soweit möglich die ursächliche Störung in den einzelnen am Bewegungssystem beteiligten Strukturen herauszufinden. Um die oben genannten Beispiele heranzuziehen, nutzt es wenig nur den Rücken zu behandeln, wenn die Gangstörung noch nicht behoben ist oder ein Atemtherapie durchzuführen, bevor das Rippengelenk behandelt ist. Während einer Behandlungsserie muss dann am Patienten der Behandlungsverlauf und die Reaktion des Patienten kontrolliert und der Behandlungsplan eventuell verändert werden. Dauer je nach Krankenkasse: 20-30 Minuten pro Einheit

weitere Therapieangebote auf Selbstzahlerbasis, z.B.:

Fußreflexzonenbehandlung

Triggerpunktbehandlungen

medikamentenfreie Schmerztherapie

Physiotherapie & med. Fitness

Elektrotherapie

Wellness

Honigölmassage

Folgende Leistungen sind anerkannt und werden von den Krankenkassen übernommen:

Krankengymnastik/Physiotherapie

Krankengymnastik nach Bobath

gerätegestützte Krankengymnastik (KG-Gerät)

Massage, mit Fango, Heißluft (Infrarot) oder Wärme

Heiße Rolle

Eisanwendungen

Manuelle Lymphdrainage, incl. Bandagierung, KPE=Komplexe Physikalische Entstauungstherapie

Elektrotherapie und Ultraschall

Schlingentisch und Extensionsbehandlungen

Hausbesuche

Krankengymnastik an Seilzug- und/oder Sequenztrainingsgeräten unter Berücksichtigung der Trainingslehre.

Schädigungen/Funktionsstörungen:
Bei chronischen, posttraumatischen oder postoperativen Erkrankungen der Extremitäten oder des Rumpfes mit

Muskeldysbalancen/-insuffizienz.

krankheitsbedingter Muskelschwäche.

motorische Parese.

unspezifische schmerzhafte Bewegungsstörungen, Funktionsstörungen, auch bei allgemeiner Dekonditionierung.

Therapieziel:

Verbesserung/Normalisierung

der Muskelkraft.

der Kraftausdauer.

funktioneller Bewegungsabläufe und der alltagsspezifischen Belastungstoleranz.

der alltäglichen Fähigkeiten (ATL).

Eine Frau steht in einem Fitnessstudio auf einem Pilates-Gerät.

Leistungen

Behandlung mit Geräten entsprechend den individuell erstellten Behandlungsplänen.

Kurzes Aufwärm-/Abwärmprogramm.

Auswahl und Einübung von entsprechenden Bewegungsabläufen am Trainingsgerät.

Bestimmung von Belastung, Wiederholungen und Serien für die einzelnen Bewegungsabläufe.

Anleitung und kontinuierliche Aufsicht zur Korrektur der Bewegungsabläufe.

Kontrolle des individuellen Trainingsplans.

Erarbeiten eines begleitenden Übungsprogramms zur Automobilisation, Autostabilisation und Förderung der Dehnfähigkeit/Geschmeidigkeit.

Leistungsumfang

Behandlung von gleichzeitig maximal 3 Patienten.

Die Behandlung der Patienten muss nicht zeitgleich beginnen.

Regelbehandlungszeit

Richtwert: 60 Minuten je Patient.

Therapeutische Wirkung:

Verbesserung der Muskelfunktion unter Einschluss des zugehörigen Gelenk- und Stützgewebes.

Verbesserung der Muskelstruktur bei strukturellen Schädigungen.

Verbesserung der Muskeldurchblutung und Sauerstoffausschöpfung.

Verbesserung der Funktion des Atmungs-, Herz-, Kreislauf- und Stoffwechselsystems.

Automatisierung funktioneller Bewegungsabläufe.


Eine Frau hält eine lila Hantel in der Hand.

Krankengymnastik nach Bobath

Das Bobath-Konzept ist ein multidisziplinärer rehabilitativer Ansatz in Therapie und Pflege von Patienten mit Erkrankungen des zentralen Nervensystems.



Alle Menschen, die mit dem Patienten arbeiten, wenden dieses Konzept gleichermaßen an, um höchstmögliche Erfolge zu erzielen.


Patienten mit Hirnschäden und zentralen Lähmungen galten noch vor einigen Jahren als Pflegefälle. Durch gezielte pflegerische und therapeutische Maßnahmen können sie heute durchaus erfolgreich rehabilitiert werden. Typische Anwendungsbereiche des Bobath-Konzeptes sind alle Krankheitsbilder mit zentral bedingten Lähmungen, die mit Spastik einhergehen. Die Erkrankung, bei der das Bobath-Konzept am häufigsten angewandt wird, ist der apoplektische Insult bzw. der Schlaganfall (Hirninfarkt), der mit einer Halbseitenlähmung (Hemiplegie) einhergeht.


Die Zahl der Patienten mit ischämischen (durch Minderdurchblutung bedingten) Insulten (Anfällen), die die akute Phase des Krankheitsgeschehens überleben, nimmt in den letzten Jahren erheblich zu. Sofortiges Einsetzen der Bobath-Therapie und veränderte Gestaltung der Krankenpflege nach dem Bobath-Konzept verbessern die weiteren Aussichten dieser Patienten im Hinblick auf Selbstständigkeit und Unabhängigkeit in den Aktivitäten des täglichen Lebens (ATL).


Weitere Zielgruppen für die Anwendung des Bobath-Konzeptes sind Menschen mit Krankheitsbildern wie z. B. Zuständen nach Hirnblutungen – intracranielle Blutungen (ICB) und Subarachnoidalblutungen (SAB) –, Schädel-Hirn-Traumen (SHT), Zuständen nach neurochirurgischen Operationen, Multipler Sklerose (Enzephalomyelitis disseminata, ED), entzündlichen Erkrankungen des Zentralnervensystems (ZNS), dem apallischen Durchgangssyndrom sowie allen anderen Erkrankungen des ZNS, die mit Spastik bzw. Lähmungen einhergehen. Bei diesen Menschen wird das Bobath-Konzept in allen Bereichen von Therapie und Pflege erfolgreich eingesetzt. Fachgerechte Pflege nach den Prinzipien des Bobath-Konzeptes ist für den erkrankten Menschen nicht nur erfahrene Hilfe durch Pflege, sondern auch gezielte Therapie an seinen individuellen Problemen. 


Quelle: wikipedia.de


Krankengymnastik nach Bobath